Future of Work Report - Bewerbungen & Arbeitgeber sollen digitaler werden

Appinio Research · 29.03.2021 · 5min Lesezeit

Future of Work Report - Digitalisierung von Bewerbungsprozessen | Appinio
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zwei Frauen an einem Tisch, die sich unterhalten

Wie sieht die Zukunft des Arbeitens aus? Eines ist klar: Alles wird digitaler. Doch was bedeutet das konkret? Und welche Veränderungen soll die fortschreitende Digitalisierung aus Sicht der Arbeitnehmer bringen? Das Marktforschungsinstitut Appinio und die Online-Jobseite Indeed haben dazu deutschlandweit 2.000 Menschen in Voll- und Teilzeitjobs repräsentativ (nach Alter und Geschlecht) befragt. Das Ergebnis, der Report zu „Future of Work“ zeigt, wie die Deutschen ihre berufliche Zukunft nach der Corona-Pandemie sehen. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Thema Home Office und den Einfluss digitaler Tools und Videokonferenzen auf den Arbeitsalltag. Im zweiten Teil geht es um die Akzeptanz virtueller Bewerbungsgespräche sowie um die Frage, was Unternehmen in Zukunft bieten müssen, um für potenzielle Mitarbeiter attraktiv zu bleiben.

 

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Digitales Bewerbungsgespräch: Zeitersparnis größter Faktor  

Das klassische Bewerbungsgespräch findet zumeist beim Unternehmen vor Ort  statt. Bewerber müssen dafür extra anreisen, manchmal sogar aus einer anderen Stadt. Durch die Corona-Pandemie griffen viele Recruiter auf virtuelle Bewerbungsgespräche zurück und lernten potenzielle Mitarbeiter per Online-Videokonferenz kennen. Das könnte Zukunft haben: Eine Mehrheit von 67 Prozent kann sich vorstellen, Bewerbungsgespräche öfters online zu führen. Auch bei 78 Prozent der Befragten, die bereits so ein virtuelles Gespräch führten, fand diese Alternative positiven Anklang. Auf Seiten der Interviewer sticht dabei die Zeitersparnis heraus, Bewerber erhielten trotz des virtuellen Treffens einen guten Einblick in das Unternehmen und ihre zukünftigen Aufgabenfelder. Das Gegenteil ist beim Onboarding, also dem Einarbeiten neuer Kollegen, der Fall. Hier wünschen sich nur 40 Prozent der Befragten in Zukunft eine digitale Einarbeitung in ihre neuen Aufgabenfelder, der persönliche Kontakt bleibt essentiell.

 

Werden virtuelle Bewerbungsgespräche zum „New Normal“? Der Blick auf die Daten deutet einen Generationswechsel an und zeigt gleichzeitig einen Zukunftstrend auf: Während bei den 55- bis 65-Jährigen 58 Prozent eine Online-Videokonferenz als vollwertigen Ersatz zur persönlichen Bewerbungstermin vor Ort sehen, ist die Akzeptanz unter den 35- bis 44-Jährigen viel höher (74 Prozent) als im Gesamtdurchschnitt (67 Prozent).

Treffen vor dem Bildschirm anstatt vor Ort

Das moderne Pendant zum klassischen Telefonat ist der Videoanruf, der dank Smartphone und diverser App-Anbieter so einfach wie nie und gleichzeitig viel persönlicher als das Gespräch mit dem Telefonhörer ist. Doch wird sich diese Form der audiovisuellen Kommunikation auch im Berufsalltag durchsetzen? Die Daten zeigen ein Patt: 49 Prozent sind von Videokonferenzen (eher) genervt, 51 Prozent (eher) nicht. Ebenfalls 49 Prozent bevorzugen eine Videokonferenz statt eines Telefonats. Hier sticht lediglich die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen heraus, die acht Prozent über dem Durchschnitt (voll und ganz) zustimmen (33 Prozent). Der direkte persönliche Kontakt hingegen bleibt trotz digitaler Möglichkeiten wichtig: Nur 39 Prozent ziehen die Videokonferenz einem persönlichen Treffen vor.

Wie Unternehmen in Zukunft attraktiv bleiben

Die Studie von Appinio und Indeed hat auch erfragt, was sich Bewerber von potenziellen Arbeitgebern wünschen. Daraus lassen sich sogenannte Benefits ableiten, die Unternehmen auch in Zukunft in petto haben sollten, um für neue Mitarbeiter attraktiv zu bleiben. Eines springt deutlich heraus: Die Hälfte der Befragten (49 Prozent) wünscht sich ein faires Gehalt, denn nur 36 Prozent wollen das über ihr aktuelles Gehalt behaupten. Ebenso wichtig sind den Befragten die Sicherheit ihres Jobs (36 Prozent), flexible Arbeitszeiten (30 Prozent) sowie selbständiges Arbeiten (25 Prozent). Weniger wichtig scheinen hingegen Aufstiegsmöglichkeiten (20 Prozent), ein kurzer Arbeitsweg (13 Prozent) sowie eine flache Hierarchie im Unternehmen (neun Prozent).

 

Die jeweiligen Wünsche unterscheiden sich teilweise stark in den jeweiligen Altersgruppen. Während den 18- bis 24-Jährigen berufliche Aufstiegsmöglichkeiten besonders wichtig sind (32 Prozent), sind es bei den 25- bis 34-Jährigen die persönliche Weiterentwicklung (22 vs. 17 Prozent im Durchschnitt). Bei den 35- bis 44-Jährigen hingegen sticht der Wunsch nach Home Office heraus (23 vs. 18 Prozent), die 45- bis 54-Jährigen wünschen sich Sicherheit (39 Prozent) und Flexibilität (35 Prozent) mehr als andere Altersgruppen. Der Gruppe der 54- bis 65-Jährigen ist selbständiges Arbeiten (32 Prozent) sowie ein kurzer Arbeitsweg (18 Prozent) überdurchschnittlich wichtig.

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