Bahn frei für Krypto, ETF und Co.! - Hype Train
Appinio Research · 24.04.2023 · 10min Lesezeit
Inhalt
Das Bargeld zuhause stapeln oder ein klassisches Girokonto sind absolut von gestern! Alles um uns herum wird digitaler und diese Entwicklung macht auch vor der Finanzwelt keinen Halt. Wie sieht es also aus mit Krypto, ETF und Co.? Verstehen die Deutschen, worum es sich dabei handelt oder ist es möglicherweise völliges Neuland für sie? Geld sparen oder Geld ausgeben? Was sagt die Gen Z? Das wollten wir bei Appinio herausfinden und haben das Thema für den Hype Train einmal genauer beobachtet. In einer repräsentativen Studie (quotiert nach Alter und Geschlecht) haben wir 1.000 Deutsche zu ihrer Meinung befragt. So let's talk about money!
Du willst parallel noch tiefer in die Zahlen eintauchen? Kein Problem. Hier geht es zum Analyzer.
Die Zukunft der Finanzen
Das Geld effektiv verwalten, Investitionen tätigen und Entscheidungen treffen, welche die finanzielle Situation beeinflussen – das und vieles mehr fällt unter den generellen Ausdruck "Finanzen". 65 Prozent der Deutschen sind genau dafür selbst verantwortlich. Während immerhin 68 Prozent ein Girokonto besitzen, haben lediglich 47 Prozent eine Kreditkarte. Und wie sieht es bei neuartigeren Finanzprodukten aus? Männer besitzen häufiger u.a. Aktien, verwaltete Fonds, ETFs, Krypto Währungen und sonstige Kapitalanlagen. Frauen hingegen setzen etwas mehr auf Sicherheit: private Rente, Versicherungen mit Anlagecharakter (z.B. Lebensversicherung) und Sparkonten.
19 Prozent wollen in Zukunft immerhin Aktien besitzen (25 Prozent Männer, 14 Prozent Frauen). 16 Prozent vertrauen auf die klassischere Geldanlage – Immobilien. Wenn es um das Thema Finanzen geht, sind Männer mehr auf die Zukunft fokussiert als Frauen. Männer planen, deutlich mehr Finanzprodukte zu besitzen. 17 Prozent der Frauen geben an keinen Finanzproduktkauf in Zukunft zu planen.
Wieso Frauen vielleicht eher in die Zukunft planen als Männer? Zum Thema Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Berufsalltag gibt es hier noch interessanten Lesestoff.
Lieber digital oder traditionell?
Vorbei sind die Zeiten in denen man sich fragt, ob man das Geld lieber Zuhause behält oder zur Bank bringt. Heutzutage ist die Frage: Lieber digital oder traditionell? Rund 53 Prozent der Deutschen besitzen ein Bankkonto, 35 Prozent sogar zwei und je jünger die Deutschen sind, desto mehr Bankkonten haben sie. Aber vertrauen sie da eher auf die traditionelle Bankfiliale oder doch der digitalen Bank?
29 Prozent sind bereits Kunde oder Kundin bei einem digitalen Banking Dienst und rund 9 Prozent planen dort ein Konto zu eröffnen. Der Grund für den Wechsel? Für jeden Zweiten ist es die Benutzerfreundlichkeit im Vergleich zu einer traditionellen Bank (50 Prozent). Außerdem sprechen die geringen Kontoführungsgebühren bei digitalen Banken für sich. Entweder war es der Grund, dass Leute bereits gewechselt haben (56 Prozent) oder es wäre für sie der Grund zu wechseln (60 Prozent).
Das 1x1 der Finanzprodukte
Ein gelangweilter Affe mit einer Matrosenmütze und Sonnenbrille. Klingt vielleicht wie etwas, das ein Kind in der Schule gemalt haben könnte, ist jedoch ein NFT und je nach Zustand, Seltenheit und Nachfrage tausende von Euro wert.
Aber was ist eigentlich ein NFT und ist es das gleiche wie ein ETF?
Nein. ETF steht für "Exchange-traded funds" und bezieht sich auf börsengehandelte Indexfonds. Sie bilden die Werteentwicklung eines Index (zum Beispiel DAX) ab und sind meist stabiler bei Marktschwankungen. Dadurch vereinen sie die Vorteile von Aktien und Fonds und bringen Neuanlegern meist mehr Sicherheit.
NFT hingegen steht für "Non-Fungible Token" und bezieht sich auf einzigartige digitale Assets, die auf einem Blockchain-Netzwerk gespeichert werden. NFTs sind nicht austauschbar, da jedes NFT einzigartig ist und seinen eigenen eindeutigen Identifikator hat. NFTs können beispielsweise digitale Kunstwerke, Musikalben, virtuelle Immobilien oder Sammlerstücke sein, wie der bored Ape.
Immer weiter wird die Welt der Finanzprodukte ausgeweitet und für einen Laien ist dies oft sehr verwirrend. So sehen es scheinbar auch die Deutschen. 64 Prozent stufen ihr Finanzwissen als (eher) niedrig ein und nur 3 Prozent empfinden ihr Wissen als sehr gut. Frauen geben an, sich wesentlich weniger mit Finanzprodukten auszukennen. Dies erklärt auch, wieso sie diese weniger besitzen oder auch nicht planen sie in Zukunft zu besitzen. Tendenziell lässt sich jedoch sagen, umso jünger der Befragte desto besser kennen sie sich aus. Auch ein höheres Einkommen ist mit höherem Finanzwissen zu verknüpfen. Falls die Deutschen sich doch einmal weiterbilden wollen, so sprechen sie mit Familie und Freunden über das Thema (40 Prozent), gefolgt von traditionellen Banken (36 Prozent) und dem Finanzberater (33 Prozent).
Hast du auch schon in Aktien investiert?
Trotzdem haben manche schon den Schritt in die Zukunft gewagt! 25 Prozent haben bereits über eine App Aktien gekauft (z. B. Robinhood, Trade Republic). 15 Prozent planen es ihnen gleich zu tun. Und wer besitzt bereits welche? 25 Prozent der Befragten geben an Aktien zu besitzen. Mit einem höheren Einkommen steigt auch die Menge an Geld, welche in Aktien investiert wird. Sind es bei einem Einkommen von bis zu 50.000€ noch 26 Prozent, so steigt ab einem Einkommen von über 50.001€ das investierte Geld in Aktien stark an (48 Prozent). Männer haben doppelt so häufig Aktien über die App gekauft wie Frauen (33 Prozent vs. 16 Prozent), Frauen haben es aber in Zukunft genauso häufig vor wie Männer (15 Prozent vs. 15 Prozent).
Sparen ist angesagt
Geld sparen ist nicht immer leicht. Alles wird teurer und manchmal will man sich doch auch einfach etwas gönnen. Trotzdem schafft man es irgendwie den ein oder anderen Euro auf die Seite zu legen. 30 Prozent könnten im Monat zwischen 101€ und 500€ zur Seite legen. Und wie ist der allgemeine Status Quo des Sparplans? Unter der Betrachtung von allen liquiden Vermögenswerten, wie Geld auf Sparkonten, Aktien und Anleihen, aber ohne illiquide Vermögenswerte, wie Immobilien oder Rentenfonds, haben Männer deutlich mehr gespart als Frauen: Zwischen 10.001€ - 50.000€, 27 Prozent vs. 18 Prozent der Frauen. Nur 3 Prozent geben an derzeit voll verschuldet zu sein.
Aber wieso ist Geld sparen denn für die Deutschen so wichtig? Hauptgrund zum Geld sparen ist “Für den Notfall” (47 Prozent), den Urlaub (40 Prozent) und den Ruhestand (31 Prozent). Die Altersvorsorge nehmen die Männer etwas ernster als die Frauen. Während Männer eher mehr für den Ruhestand zurücklegen (37 Prozent vs. 25 Prozent), sparen Frauen eher für den Notfall (50 Prozent vs. 43 Prozent).
Trotzdem sind alle Befragte (eher) zuversichtlich, ihr Sparziel erreichen zu können. Vor allem gilt diese Zuversicht Schulden zu tilgen und die eigene Ausbildung und/oder die Ausbildung der Kinder zu finanzieren. Ganz frei von normalen Krediten oder Studentenkrediten.
Du willst den Hype Train zum Thema Finanzen einsehen? Kein Problem. Hier entlang:
Digitale Finanzprodukte gewinnen an Zuspruch
Zwar sind die Deutschen noch nicht ganz in der Welt von Aktien, ETF und Krypto angekommen, aber das Interesse wächst. Und obwohl das Wissen über Finanzprodukte als eher niedrig eingestuft wird, haben einige Deutsche bereits den Schritt gewagt und in Aktien investiert, insbesondere jüngere Menschen und die mit höherem Einkommen. Wo die Deutschen sich aber schon sicher fühlen ist beim Geld sparen. Die Mehrheit tut dies monatlich und vielleicht wird der ein oder andere Euro ja in Zukunft doch in neuartige Finanzprodukte gesteckt.
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