Einkaufsroutinen im Supermarkt: 67% kaufen immer das Gleiche ein
Appinio Research · 04.07.2018 · 5min Lesezeit
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Wann gehen Familienväter einkaufen? Wie steht es um Fleischkonsum im Bundesländer-Vergleich? Öffnen Deutsche beim Eier-Kauf die Verpackung? Das Marktforschungsunternehmen Appinio hat 1289 Deutsche im Alter von 16 bis 44 zu ihrem Supermarkt-Einkaufsverhalten befragt und interessante Alters- und Geschlechterunterschiede festgestellt. Ein Einblick in die repräsentative Studie.
In Deutschland gibt es mehr als 35.000 große Supermärkte, Drogerien und Discounter bei denen man von morgens bis abends entweder den strukturierten Familien-Einkauf oder den intuitiven Samstagabend-Einkauf tätigen kann. Einige Filialen der landesweit beliebtesten Supermärkte wie REWE haben mittlerweile bis 24 Uhr geöffnet und bieten ihren Kunden schier endlose Sortimente von frischem Gemüse bis hin zu frisch aufgebackenem Brot oder Kosmetikprodukten.
Einkaufsverhalten: Einkauf für sich selbst oder Partner bei Lidl oder REWE
53 Prozent der Befragten geben an, in den letzten 4 Wochen bei Lidl eingekauft zu haben, dicht gefolgt von Rewe. Auf Platz 3 und 4 liegen Aldi und Edeka mit weitem Vorsprung vor Netto, Kaufland und Penny. Bereits bei der Wahl des Supermarkts zeigt sich ein interessanter Altersunterschied: 16- bis 35-Jährige nennen REWE am häufigsten, während bei 36- bis 44-Jährigen Lidl klar vorne liegt. Der Unterschied zwischen Älteren und Jüngeren zeigt sich noch mehr darin, für wie viele Personen die Befragten einkaufen gehen. 16- bis 20-Jährige, also vor allem Schüler und Studenten, geben am häufigsten an, dass sie nur für sich selbst einkaufen gehen oder für den Einkauf in ihrem Haushalt überhaupt nicht zuständig sind. Der Einkauf fällt vermehrt in den Verantwortungsbereich der Frauen und Männer ab 40 Jahren, von denen 34 Prozent regelmäßig für 3 bis 5 Personen einkaufen gehen: ein typischer Familienhaushalt. Was den Unterschied zwischen Frauen und Männern betrifft, geben allgemein zwar die meisten an, dass sie für sich selbst und einen Partner einkaufen, trotzdem gibt es unter den Männern deutlich mehr, die nur für sich selbst einkaufen (28 Prozent der Männer und nur 18 Prozent der Frauen). Hier zeigen sich vermutlich die 2-Personen-Haushalte, in denen eine Frau den Supermarkt-Einkauf übernimmt.
Deutsche mögen Einkaufsroutine: gleiche Wege, gleiche Produkte im Supermarkt
Knapp 60 Prozent der Umfrageteilnehmer der Appinio-Studie geben an, dass sie bei ihrem wöchentlichen oder typischen Supermarkt-Einkauf immer den gleichen Weg im Supermarkt abgehen oder nur selten von diesem abweichen. 67 Prozent sagen, dass sie dabei dazu neigen, immer oder häufig die gleichen Produkte zu wählen. Jüngere und Männer sind beim Einkauf im Vergleich zu Frauen und Einkäufern ab 27 Jahren intuitiver. 38 Prozent der 16- bis 26-Jährigen wählen häufig neue Produkte oder machen immer unterschiedliche Einkäufe, während es bei den 27- bis 44-Jährigen nur 30 Prozent sind. Interessant ist auch, dass Frauen zwar eher dazu neigen immer den gleichen Weg zu gehen als Männer, sich aber in der Offenheit für neue Produkte kaum von Männern unterscheiden.Im Bundesländer-Vergleich ist Brandenburg am scheuesten, wenn es um den Kauf neuer Produkte geht. Nur 5 Prozent der Brandenburger machen immer unterschiedliche Einkäufe, während in Rheinland-Pfalz mehr als ein Fünftel der Befragten sagt, dass keiner ihrer Einkaufswagen den gleichen Inhalt vorweist. Von den Großstadt-Einkäufern hätte man vielleicht einen größeren Drang zum Ausprobieren erwartet, aber im Vergleich zu Berlin und Hamburg ist es im Saarland wahrscheinlicher, dass Einkäufe eher unterschiedlich sind.
Kriterien für den Obst- und Gemüsekauf im Supermarkt
Um Details und interessante Einblicke ins Einkaufsverhalten zu liefern, hat Appinio auch seltenere Fragen gestellt: Die Befragten sollten angeben, welche für sie die drei wichtigsten Kriterien beim Kauf von Obst und Gemüse sind. Die Top 3 in Deutschland sind: Frische, Preis und Aussehen, dicht gefolgt vom sogenannten „Hand-Test“ als Hilfestellung, um die Frische oder Reife von Obst und Gemüse festzustellen. So wie man bei der Suche nach dem richtigen T-Shirt testet, wie sich der Stoff auf der Haut anfühlt, sagen 35 Prozent der Deutschen, dass ihr Tastsinn ihnen auch beim Obst- und Gemüsekauf ständig dabei hilft, sich von der Qualität der Auslage zu überzeugen. Der „Hand-Test“ wird sogar weitaus häufiger als Kaufkriterium genutzt als die Herkunft der Lebensmittel oder die Frage, ob es sich um Bio-Lebensmittel handelt. Frauen (42 Prozent) fassen Obst und Gemüse vor dem Kauf häufiger an als Männer (28 Prozent).
Eine nachhaltige Verpackung wird von allen Altersgruppen bei der Auswahl von Obst und Gemüse im Supermarkt eher vernachlässigt: Nur 10 Prozent nennen sie als eines der wichtigsten Kriterien. 35- bis 44-Jährige finden die Herkunft von Obst und Gemüse deutlich wichtiger als jüngere Einkäufer. Ein Fünftel der Älteren nennt die Herkunft als eines ihrer drei Auswahlkriterien.
Verpackungs-Check bei Eierkauf
Oft fällt erst zu Hause auf, dass Eier im Karton kaputt sind. Deshalb hat Appinio bei den Deutschen nachgehakt und siehe da: Deutschland macht den Eier-Check! 79 Prozent öffnen jedes Mal die Kartonverpackung beim Eier-Kauf und 12 Prozent machen es manchmal. Nur 4 Prozent sind risikofreudig genug, um ohne Check einen Karton auszusuchen. Außerdem machen Frauen vergleichsweise eher die Eierkarton-Kontrolle als Männer. 83 Prozent der Frauen geben an, dass sie immer den Eierkarton vor dem Kauf öffnen, während das nur 76 Prozent der Männer tun.
Ganz unten im Blogbeitrag gibt es die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Einkaufsroutinen im Supermarkt“ noch einmal zusammengefasst in der Appinio-Infografik.
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