Von wegen Tanz-Videos: So politisch ist TikTok für die Gen Z
Pressemitteilung · 14.04.2024 · 7min Lesezeit
Inhalt
Hamburg, April 2024 – Der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz ist auf TikTok – und mit ihm rund 20 Millionen andere monatliche Nutzende in Deutschland*. TikTok ist schon lange nicht mehr nur eine Plattform, auf der getanzt wird und Challenges passieren. Ein Großteil der Gen Z liest hier Nachrichten, folgt Politikerinnen und Politikern und bildet sich eine politische Meinung. Wie informativ ist die Plattform für die Gen Z im Vergleich zu anderen Plattformen? Wie glaubwürdig sind die Inhalte? Und welche politischen Parteien landen im Feed? Die globale Marktforschungsplattform Appinio hat hierzu 1.000 Teilnehmende befragt, jeweils 500 Personen aus der Altersgruppe der Gen Z (16 - 24 Jahre) und 500 Personen der Gen Y (25 - 34 Jahre)**.
Key Insights:
- Knapp zwei Drittel (64%) der Gen Z nutzt TikTok täglich, ein knappes Drittel (29 %) nutzt TikTok, um sich über aktuelle Nachrichten zu informieren.
- Dennoch ist TikTok die Plattform mit der geringsten Glaubwürdigkeit: 64 % der Gen Z finden Nachrichten-Inhalte hier (eher) nicht glaubwürdig. Der Vergleich zu anderen Plattformen zeigt, dass YouTube für die Gen Z am glaubwürdigsten ist (75 %).
- Nur 13 % der Gen Z wurden nie politische Inhalte auf TikTok gezeigt – damit führt die Plattform beim Algorithmus, gefolgt von Instagram und X mit jeweils 16 %.
- AfD dominiert: Mehr als zwei Drittel der Gen Z hat bereits Inhalte der AfD auf TikTok gesehen (68 %), gefolgt von der CDU/CSU (48 %) und der SPD (39 %).
* 2023, TikTok Newsroom: https://newsroom.tiktok.com/de-de/mau-announcement
** Zitation: Die Umfrage wurde vom 25. März bis 26. März 2024 von Appinio durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Teilnehmende, 500 Personen aus der Altersgruppe 16 bis 24 und 500 aus der Altersgruppe 25 bis 34. Aufgrund der Größe der Stichprobe können wir für beide Generationen, Gen Z und Gen Y, valide Aussagen treffen (jeweils 4,4% Margin of Error). Zu den jeweiligen Plattformen wurden immer nur die Teilnehmende befragt, die bei Frage 1 angegeben haben, diese zumindest "ab und zu" zu benutzen.
Eine Frage der Generation: TikTok als beliebte Nachrichtenquelle der Gen Z
Unterscheidet sich die Nutzung der sozialen Plattform je nach Generation? Wird die tägliche Nutzung betrachtet, geben 76 % der 16- bis 24- Jährigen an, Instagram täglich zu nutzen, 67 % YouTube und 64 % TikTok. Bei der Generation der 25- bis 34-Jährigen sieht die Nutzung etwas anders aus: 66% nutzen Instagram täglich, 63 % YouTube und nur 41 % TikTok.
Auch in Punkto Nachrichten setzt die Gen Z vermehrt auf TikTok. Mit 31 % liegt Instagram zwar auf Platz eins, allerdings informieren sich fast genauso viele auf TikTok (29 %) über aktuelle Nachrichten. Jeder Fünfte nutzt YouTube (20 %) und nur 4 % nutzen jeweils X oder Facebook als meistgenutzte Nachrichtenquelle. Bei den 25- bis 34-Jährigen steht YouTube an erster Stelle mit 26%, gefolgt von Instagram (24 %), Facebook (16 %), TikTok (13 %) und X (7 %).
Glaubwürdigkeit und Engagement
Beide Generationen sind in der digitalen Welt zuhause. Wie glaubwürdig schätzen sie Nachrichten-Inhalte auf TikTok & Co. ein? Während knapp jeder Zweite der Gen Y (48 %) TikTok als (eher) glaubwürdig einstuft, ist es bei der Gen Z gerade mal etwas mehr als jeder Dritte (36 %). Damit ist TikTok bei der Gen Z trotz der Nutzung für Nachrichten gleichzeitig die Plattform mit der geringsten Glaubwürdigkeit: 64 % der Gen Z finden Nachrichten-Inhalte hier (eher) nicht glaubwürdig.
Auch in Punkto Engagement der Plattformen, ihre Gemeinschaftsrichtlinien umzusetzen und die geltenden Gesetze zu beachten, schneidet TikTok vergleichsweise schlecht ab. Mehr als die Hälfte der 16- bis 24-Jährigen bewerten das Engagement von TikTok als nicht ausreichend (51 %), bei den 25 - bis 34-Jährigen sind es mit 49 % ähnlich viele. Damit liegt TikTok bei der Gen Y auf dem ersten Platz. Bei der Gen Z schneidet nur X mit 52 % geringfügig schlechter ab.
So politisch ist TikTok für die Gen Z: Algorithmus und Parteien
Politische Inhalte im Feed durch den Algorithmus? Das passiert dem Großteil der Social Media-Nutzenden auf fast allen Plattformen. Nur 13 % der Gen Z haben noch nie politische Inhalte auf TikTok angezeigt bekommen – damit ist die Plattform auf Platz eins der politischen Inhalte im Algorithmus, gefolgt von X und Instagram (16 %), YouTube (20 %) und Facebook (25 %). Vergleichsweise “sehr häufig” werden der Gen Z politische Inhalte auf TikTok und X gezeigt (jeweils 20 %). Bei der Gen Y sieht es etwas anders aus: Nur 8 % der Befragten geben an, nie politische Inhalte auf X zu sehen, gefolgt von Instagram und TikTok (jeweils 14 %), YouTube (17 %) und Facebook (18 %). Auch hier gibt jeder Fünfte von ihnen an, “sehr häufig” politische Inhalte auf TikTok (21 %) zu sehen.
Welche politischen Parteien vorwiegend angezeigt werden, ist eindeutig: Mehr als zwei Drittel der Gen Z hat bereits Inhalte der AfD auf TikTok gesehen (68 %). Auf Platz zwei ist die CDU/CSU mit 48 %, gefolgt von SPD: 39 %, Bündnis 90/Die Grünen: 38 %, FDP: 23 %, Die Linke: 22 % und BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht): 10 %. Die Gen Y sieht grundsätzlich weniger Inhalte von Parteien auf TikTok als die Gen Z: Jeder Zweite der 25- bis 34-Jährigen hat bereits Inhalte der AfD auf TikTok gesehen (51 %), gefolgt von CDU/CSU: 36 %, SPD: 29 %, Bündnis 90/Die Grünen: 25 %, FDP: 23 %, Die Linke: 14 % und BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht): 7 %.
Die wichtigsten Links
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Zu den Studienergebnissen im Appinio Dashboard geht es hier.
Über Appinio
Appinio ist ein weltweit tätiges Marktforschungsunternehmen, das eine leistungsstarke und intuitive Marktforschungsplattform mit Expertenberatung kombiniert. Das eigene, globale Panel ermöglicht es, schnell und effizient spezifische Zielgruppen zu befragen und Consumer Insights in Echtzeit zu erhalten. In über 190 Märkten aktiv, erhebt Appinio täglich Millionen von Meinungen, um Unternehmen dabei zu unterstützen, strategisch fundierte Entscheidungen zu treffen. Mit mehr als 3.000 Kunden weltweit – darunter Konzerne, KMUs, NGOs, Medien sowie führende Agenturen und Beratungsunternehmen – hat sich Appinio als vertrauenswürdiger Partner in zahlreichen Branchen etabliert. Das Unternehmen wurde 2014 von Jonathan Kurfess (Chairman), Max Honig (CEO) und Kai Granaß (CTO) gegründet und hat seinen Hauptsitz in Hamburg.
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