Grippewelle, Coronawinter, Überlastung
Pressemitteilung · 02.12.2022 · 5min Lesezeit
Inhalt
Hamburg, 2. Dezember 2022 – Der Dezember bringt Minusgrade mit sich. Gleichzeitig startet die Hochsaison für Grippeviren, aber auch das Coronavirus verbreitet sich bei diesen Temperaturen besser. Obwohl die Pandemie in kontrollierten Bahnen zu sein scheint, bringt vor allem die Extrembelastung mancher Krankenhäuser in diesem Winter reichlich Sorge mit sich. Wie schauen die Deutschen im Hinblick auf Grippe, Pandemie und Co. auf die kommenden Monate? Wie wird selbst vorgesorgt, um gut durch den Winter zu kommen? Dazu hat Appinio 1.000 Deutsche in einer repräsentativen Studie (nach Alter und Geschlecht) befragt.
Key Insights:
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Eher unbesorgt: Die meisten Deutschen blicken bezüglich Grippe und Corona gelassen auf die Wintermonate. Besorgniserregender sind eher schärfere Corona-Regeln oder eine drohende Überlastung von Krankenhäusern.
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Grippeimpfung kaum Thema: Nicht mal die Hälfte der Bevölkerung ist gegen Grippe geimpft, ein Großteil hat es auch nicht vor. Die Gen Z (16- bis 24-Jährige) hat nach den Boomern (55- bis 65-Jährige) die zweithöchste Grippe-Impfquote.
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Grippe-Impfzentrum: Mehr als jeder Zweite wusste nicht, dass Apotheken Grippeimpfungen anbieten. In der Gen Z herrscht die größte Wissenslücke. Dafür würde jeder Dritte sofort bei der Impfung in der Apotheke um die Ecke zugreifen.
Zitation: Die Umfrage wurde vom 28. bis 29. November 2022 von Appinio durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen in Deutschland im Alter von 16 bis 65 Jahren, national repräsentativ für das Alter und Geschlecht der Bevölkerung. Zu den Studienergebnissen im Appinio Dashboard geht es hier.
Corona und Grippewinter? Mehrheitliche Gelassenheit
Steigt mit dem Gripperisiko die Sorge um einen harten Winter, wie in den vergangenen zwei Jahren? Zwar sind sich drei Viertel der Befragten (72 Prozent) sicher, dass die Corona-Zahlen im Winter wieder steigen werden. Doch die Mehrheit ist sowohl bei einer Grippesaison (58 Prozent) als auch bei einem möglichen Corona-Winter (55 Prozent) weniger bis überhaupt nicht besorgt. Vor allem in der Gen Z machen sich viele Befragte kaum bis keine Sorgen um die Winterzeit (68 Prozent). Um einen verschärften Corona-Winter sorgt sich die Gen Y (25- bis 34- Jährige) am wenigsten (58 Prozent).
Heikler wird es eher bei erneuten Einschränkungen oder Überlastungen in den Krankenhäusern: Jeder Zweite befürchtet erneute Maßnahmen gegen die Pandemie (54 Prozent), noch mehr (61 Prozent) halten eine Unterversorgung der Krankenhäuser in Deutschland für (eher) wahrscheinlich. Doch die Mehrheit (52 Prozent) macht sich (eher) keine Sorgen um eine Eskalation im Winter. Um dem entgegenzuwirken, würden zwei Drittel der Deutschen (64 Prozent) wieder vermehrt Maske tragen, ähnlich viele (60 Prozent) wollen größere Menschenansammlungen meiden, etwa auf Weihnachtsmärkten.
Gegen die Grippe lässt sich nicht einmal jeder Zweite impfen
Jährlich grüßt das Murmeltier, wenn wieder einmal die Grippesaison vor der Tür steht. Vor allem für ältere Menschen kann diese Krankheit tödlich verlaufen, deswegen wird eine Impfung für Menschen über 60 Jahren, Menschen mit einer chronischen Krankheit sowie Schwangere ab dem zweiten Trimester empfohlen. In der breiten Bevölkerung hat sich mehr als jeder Zweite (53 Prozent) in der Vergangenheit nicht gegen die Grippe impfen lassen. Drei Viertel davon (78 Prozent) haben dies auch in Zukunft nicht vor. Altersbedingt bekam jeder Zweite unter den 55- bis 65-Jährigen bereits eine Grippe-Impfung (53 Prozent), allerdings ist die Gen Z die Altersgruppe mit der zweithöchsten Impfquote (44 Prozent). Zudem sind Männer etwas impfbereiter als Frauen (41 vs. 35 Prozent). Die Mehrheit will sich mit einer Grippe-Impfung selbst schützen (61 Prozent), jeder Zweite will Freunde und Familie vor Ansteckung schützen (50 Prozent).
Auch wenn die Grippe für manche Menschen gefährlich sein kann und mit einer flächendeckenden Impfung effektiv in Schach gehalten werden könnte: Die Mehrheit spricht sich gegen die Idee einer Grippe-Impfpflicht aus (62 Prozent). Wer eine Impfung haben will, kann dafür bereits auf ein flächendeckendes Servicenetzwerk zurückgreifen: Apotheken. Doch mehr als jeder Zweite (56 Prozent) wusste nicht, dass man sich in Apotheken gegen die Grippe impfen lassen kann. Am besten wusste die Gruppe der 35- bis 44-Jährigen Bescheid (51 Prozent), am wenigsten die Gen Z (29 Prozent). Jeder Dritte (30 Prozent) würde jedoch zugreifen, wenn der Grippeimpfstoff in der örtlichen Apotheke verfügbar ist. Immerhin jeder Vierte würde das Angebot einer Corona-Impfung in Apotheken wahrnehmen (22 Prozent). Dabei sind wiederum Männer offener als Frauen (25 vs. 19 Prozent).
Insights zu drei Jahren Pandemie: Eine Kurzbilanz
- Fast zwei Drittel der Deutschen haben sich bereits mit dem neuartigen Coronavirus infiziert (62 Prozent).
- Darunter vor allem jüngere Menschen: Ein Viertel mehr Befragte aus der Gen Z (16- bis 24- Jahre) im Vergleich zu den 55- bis 65- Jährigen erkrankte bereits (77 vs. 52 Prozent).
- Die erste Corona-Impfung ist zwei Jahre her (26.12.2020), die Mehrheit ist mittlerweile doppelt geimpft. Fast jeder Zweite (46 Prozent) hat mit dem Booster bereits eine dritte Impfung, jeder Zehnte sogar schon eine Vierte (11 Prozent).
- Knapp jeder Achte hat sich nicht impfen lassen (13 Prozent) und wird es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit (97 Prozent) auch nicht in Zukunft machen.
- Jeder Dritte (29 Prozent) gibt an, Teil der Corona-Risikogruppe zu sein - für die Mehrheit (60 Prozent) war das aber nicht der ausschlaggebende Grund für die Impfung. Doch je älter, desto wahrscheinlicher: Drei Viertel (73 Prozent) der 45- bis 54-Jährigen ließen sich wegen ihrer Risiko-Zugehörigkeit impfen.
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