KI-Revolution 2023: So steht es um das Wissen der Deutschen
Pressemitteilung · 16.11.2023 · 6min Lesezeit
Inhalt
Hamburg, 16. November 2023 – In der Retrospektive wird das Jahr 2023 als Beginn des KI-Zeitalters eingehen. Künstliche Intelligenz feiert dank Anwendungen wie ChatGPT, DALL-E, Midjourney, Google Bard und etlichen weiteren ihren endgültigen Durchbruch. Und viele Experten und Expertinnen setzten die aktuellen Fortschritte gleich mit der Einführung von Internet oder Smartphone. Wie ist der Kenntnisstand der Deutschen zur Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz? Welche Chancen und Risiken stehen momentan im Fokus? Und welche Rolle spielt KI im Arbeitsalltag? Das fand eine Partnerstudie von GermanAI und Appinio heraus, bei der 1.000 Deutsche mit sitzender Tätigkeit befragt wurden. Der KI-Report zeigt: Die Deutschen sind sich noch nicht sicher, wo die Reise mit KI hingeht.
Key Insights:
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Jeder Zweite nutzt KI im Berufsalltag.
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Das größte Risiko für die Deutschen: der Verlust von Arbeistplätzen
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Wer gut über KI Bescheid weiß, wünscht sich eine politische Regulierung. Im Fokus stehen die Bereiche Datenschutz & Privatsphäre, Fake News sowie Verantwortlichkeit.
Zitation: Die Umfrage wurde vom 27. bis 28. September von Appinio durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen in Deutschland im Alter von 16 bis 65 Jahren, die einer sitzenden Tätigkeit nachgehen. Zu den Studienergebnissen im Appinio Dashboard geht es hier.
Hoher Bedarf nach KI-Wissen
Deutschland KI-Land? Zumindest geben sieben von zehn Befragten (72 Prozent) an, über Künstliche Intelligenz Bescheid zu wissen – darunter deutlich mehr Männer als Frauen (80 vs. 64 Prozent). Im Berufsalltag nutzt jedoch nur knapp jeder Zweite KI (49 Prozent). Am ehesten setzen Männer und die 35- bis 44-Jährigen KI-Anwendungen ein (je 61 Prozent).
Das Interesse von Arbeitnehmenden ist hoch: Eine überwältigende Mehrheit (88 Prozent) wäre bereit für eine Weiterbildung im Bereich KI. Jedoch sagt knapp die Hälfte (43 Prozent), dass ihr Arbeitgeber solche Möglichkeiten momentan nicht anbietet. Hingegen nutzt jeder Vierte (25 Prozent) bereits Weiterbildungsangebote zu KI-Anwendungen im Job.
"Künstliche Intelligenz wird die Art des Arbeitens und Lebens grundlegend verändern – ähnlich wie vor 30 Jahren das Internet. Die Studie zeigt: Im typischen Bürojob setzen sich bereits viele mit KI auseinander und integrieren es in den Berufsalltag. Auch wenn wir erst am Anfang einer spannenden neuen Ära stehen – die Deutschen stehen in den Startlöchern", sagt Jan Marius Marquardt, Gründer von GermanAI.
Das Potenzial wird erkannt
Wird Künstliche Intelligenz unsere Welt in den kommenden Jahren grundsätzlich verändern? Die große Mehrheit der Deutschen (84 Prozent) sieht für die kommenden zehn Jahre ein gesamtwirtschaftliches Potenzial, jeder zweite Befragte sogar ein sehr hohes Potenzial (54 Prozent). Auch hier sind Männer optimistischer als Frauen (58 vs. 51 Prozent). In erster Linie könnten Forschung und Entwicklung, automatisierte Industrieprozesse und medizinische Behandlungen die besten Einsatzgebiete für Künstliche Intelligenz sein (53, 50 und 47 Prozent).
Fake News und Jobverlust
Die Deutschen sehen nicht nur Chancen, sondern auch Risiken in Künstlicher Intelligenz. Die Mehrheit (91 Prozent) glaubt, dass in den kommenden zehn Jahren bestimmte Berufsgruppen überflüssig sein werden. Denkbar sind Jobs in der Verwaltung, Industrie & Produktion sowie in der Beratung (59, 57 und 52 Prozent). Der Verlust von Arbeitsplätzen ist somit in den Augen der Deutschen das größte Risiko (55 Prozent). Direkt danach folgen Bedenken über KI-erzeugte Fake News (53 Prozent), aber auch der langfristige Verlust von menschlicher Kreativität und Originalität (49 Prozent).
Politik: Regulieren, ohne ausbremsen
Fast die Hälfte der Deutschen (45 Prozent) hat Bedenken bezüglich Haftung und genereller Verantwortlichkeit bei Fehlern von KI-Anwendungen. Sollte Künstliche Intelligenz daher stärker von der Politik reguliert werden? Die große Mehrheit sagt ja (74 Prozent). Dabei fällt auf: Je mehr die Befragten über Künstliche Intelligenz wissen, desto eher fordern sie politische Regeln. Im Fokus stehen Datenschutz und Privatsphäre, (Cyber-)Sicherheit, Haftungsfragen bei Fehlfunktionen sowie Ethik und moralische Standards (62, 59, 55 & 53 Prozent). Schließlich stimmen fast alle Befragten (95 Prozent) der Aussage zu, dass es verbindliche ethische Richtlinien für die Entwicklung und Anwendung von KI geben sollte. Hierbei ist nicht nur die Politik, sondern auch die KI-Anbieter und die Gesellschaft an sich gefragt.
"Skepsis und Sorgen rund um Künstliche Intelligenz sind normal. Die Deutschen haben Lust auf KI-Technologie und sehen in vielen Branchen enormes Potenzial – etwa in der Forschung und Entwicklung, der Industrie oder bei medizinischen Behandlungen," sagt Jan Marius Marquardt, Gründer von GermanAI.
Die wichtigsten Links
- Die Pressemitteilung im PDF Format: Zum Download
- Hier geht es zum vollständigen Report.
- Zu den Studienergebnissen im Appinio Dashboard geht es hier.
Über Appinio
Appinio ist eine globale Marktforschungsplattform, die für innovative und unkomplizierte Marktforschung steht. Die Plattform ermöglicht es, schnell und effizient spezifische Zielgruppen zu befragen und repräsentative Ergebnisse in Echtzeit zu erhalten. Dabei liefert Appinio täglich Millionen Meinungen aus 90+ Märkten für über 2.000 Auftraggebende, darunter Unternehmen aus den Bereichen Konsumgüter, Mobilität, Technologie sowie alle führenden Agenturen und Unternehmensberatungen. Das Unternehmen wurde 2014 von Jonathan Kurfess (Chairman), Max Honig (CEO) und Kai Granaß (CTO) gegründet und hat seinen Hauptsitz in Hamburg. Mehr Informationen unter: www.appinio.com
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